Niederlage zum Auftakt fällt zu hoch aus
Mit dem mit Abstand jüngsten Team in der Bayerischen Oberliga Nord trat der ASV Hof bei der Bundesligareserve des SV Joh. Nürnberg an. Die beiden Trainer Fabian Roderer (24 Jahre) und Maximilian Fleischer (23 Jahre) waren die Oldies des ASV-Teams. Entgegen dem Gastgeber, der die Ausländerregel komplett ausschöpfte, traten die Hofer Ringer mit sieben Ringern unter 20 Jahren an. Trotz der Niederlage zeigte die Hofer Staffel gegen eine teils hochkarätige Bundesligareserve der Nürnberger eine hervorragende Leistung. Nahezu alle Kämpfe gingen über die volle Ringkampfzeit und keiner der ASVler gab sich auf, sondern kämpfte um jeden einzelnen Punkt. Trainer Fabian Roderer: „Klar stellten die Gastgeber die stärkere Mannschaft, aber ich bin mit der gezeigten Leistung unserer Jungs hochzufrieden.“ Der eingeteilte Kampfleiter Jan Melzer aus St. Wolfgang zeigte eine ordentliche Leistung, wenngleich er nicht immer nach dem Geschmack der mitgereisten Hofer Fans entschied.
Die Kämpfe im Einzelnen
57 kg (Freistil) Goga Dzigua (SV Joh. Nürnberg II) – Yakup Bozkurt (ASV Hof) 4 : 0
Yakup Bozkurt bekam es in seinem Oberliga-Debüt mit keinem geringeren als dem neunten der Juniorenweltmeisterschaften zu tun. Gegen den vier Jahre älteren Georgier hielt der ASVler sehr gut mit. Er kämpfte immer um jeden einzelnen Punkt und überlies dem hochfavorisierten Nürnberger erst in der zweiten Runde einen Überlegenheitssieg.
Zwischenstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 4 : 0
130 kg (Greco) Erkan Celik (SV Joh. Nürnberg II) – Lukas Fleischer (ASV Hof) 3 : 0
In diesem Schwergewichtskampf schenkten sich beide Ringer im Standkampf nichts. Über die gesamte Kampfzeit gesehen wirkte der Nürnberger allerdings etwas aktiver. Die hieraus resultierende, vom Kampfrichter angeordnete Bodenlage, nutze der Deutsche Juniorenmeister des Jahres 2016 geschickt aus und drehte den Hofer am Boden. Am Ende stand es 8:0 für den favorisierten Celik.
Zwischenstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 7 : 0
61 kg (Greco) Maximilian Gerlach (SV Joh. Nürnberg II) – Luca Bauer (ASV Hof) 2 : 0
Einen guten Eindruck hinterlies Luca Bauer, der in diesem Jahr in die 61 kg-Klasse aufrücken musste. Gegen den vier Jahre älteren Gerlach kämpfte der ASVler mit viel Engagement. Allerdings musste der ASVler in seiner ungeliebten Stilart antreten. Nach zwei sehr intensiven Kampfrunden siegte der Nürnberger mit 6:0 nach Punkten.
Zwischenstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 9 : 0
98 kg (Freistil) Franco Besold (SV Joh. Nürnberg II) – Fabian Roderer (ASV Hof) 0 : 3
Der Hofer Trainer holte den ersten Sieg in die Hofer Ecke. Gegen den sehr kompakten Nürnberger gestaltete Roderer seinen Kampf äußerst effektiv. Zermürbte er in der ersten Runde seinen Kontrahenten noch mit den ständigen Beinangriffen, so gelangen ihm in der zweiten Runde nach einem sehenswerten Beinangriff zwei Durchdreher wie aus dem Bilderbuch. Der 8:0-Punktsieg gegen den eher passiv wirkenden Besold war am Ende hochverdient.
Zwischenstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 9 : 3
66 kg (Freistil) Max Klipert (SV Joh. Nürnberg II) – Süleyman Yildirim (ASV Hof) 0 : 4
Süleyman Yildirim war gegen Max Klipert der tonangebende Ringer. Bereits nach wenigen Sekunden gelang dem Hofer ein exzellenter Beinangriff, der ihm eine Viererwertung einbrachte. Sofort im Anschluss fasste der Hofer einen Durchdreher und holte sich noch in der ersten Kampfminute einen 16:0-Überlegenheitssieg.
Zwischenstand zur Pause: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 9 : 7
86 kg (Greco) Michael Lutz (SV Joh. Nürnberg II) – Maximilian Fleischer (ASV Hof) 3 : 0
Der bundesligaerfahrende Nürnberger Lutz gab den Ton in dieser Begegnung an. In der ersten Runde musste der ASVler in der Bodenlage zwei Durchdreher hinnehmen, was einen 0:5-Rückstand zur Pause bedeutete. In Durchgang zwei drehte Lutz nochmals auf, jedoch konnte Fleischer einen Überlegenheitssieg des Nürnbergers verhindern. Nach der vollen Kampfzeit unterlag der Hofer mit 11:0.
Zwischenstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 12 : 7
71 kg (Greco) Deniz Menekse (SV Joh. Nürnberg II) – Manuel Albert (ASV Hof) 4 : 0
Der Nürnberger, seines Zeichens mehrfacher Deutscher Männermeister und international erfahrener Bundesligaringer, stellte sich den Kampf gegen den Hofer Nachwuchsringer sicherlich etwas einfacher vor. In einer sehr ausgeglichenen ersten Runde ging der frech aufringende Hofer sogar mit 2:3 in Führung, bevor Menekse den 4:3-Pausenstand herstellte. In der zweiten Runde konzentriete sich der Kaderathlet des Deutschen Ringerbunds dann besser und nahm den jungen ASVler ernst. Trotz des 18:3-Überlegenheitssiegs Menekses kurz vor Ablauf der Kampfzeit wurde Albert in der Hofer Ecke frenetisch gefeiert.
Zwischenstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 16 : 7
80 kg (Freistil) Evgeniy Valentir (SV Joh. Nürnberg II) – Max Osterhoff (ASV Hof) 2 : 0
Das Hofer Nachwuchstalent bereitete dem Nürnberger Abonnementsieger der letzten Jahre erhebliche Probleme. In der ersten Runde tasteten sich die beiden Akteure ab, wobei Osterhoff eine Zweierwertung gelang. In der zweiten Runde entwickelte sich ein Kampf ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Wechselnde Führungen und strittige Kampfrichterentscheidungen ließen die Spannung ins Unermessliche steigen. Am Ende siegte der Nürnberger mit 12:6 nach Punkten etwas zu hoch für den Kampfverlauf und der erst 16jährige Osterhoff sammelte sich erheblichen Respekt – nicht nur von den Hofer Fans.
Zwischenstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 18 : 7
75 kg (Freistil) Tobias Schmidt (SV Joh. Nürnberg II) – unbesetzt (ASV Hof) 4 : 0
Diese Gewichtsklasse konnte der ASV Hof nicht besetzen. Zwischenstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 22 : 7
75 kg (Greco) Michael Janot (SV Joh. Nürnberg II) – Orlando Gutmann (ASV Hof) 3 : 0
Im letzen Kampf des Tages standen sich zwei alte Bekannte gegenüber. Gutmann geriet nach kurzer Kampfzeit durch eine Unachtsamkeit mit 2:0 in Rückstand. Im weiteren Kampf erhöhte der Hofer den Druck, was Janot geschickt ausnutzte und eine Viererwertung aus einem Konter erreichte. In der Folge, vor allem im zweiten Durchgang war der ASVler der deutliche aktivere Ringer. Leider ahndete dies der Kampfleiter nicht und zwang so den Hofer zu einem weiteren Verzweiflungsangriff, den der Nürnberger mit einem Konter bestrafte. Der Sieg Janots fiel am Ende mit 8:0 deutlich zu hoch aus.
Endstand: SV Joh. Nürnberg II – ASV Hof 25 : 7