ASV Hof siegt gegen die SpVgg Freising mit 16:13
Die rund 300 Zuschauer gingen nach dem letzten Kampf zufrieden nach Hause, denn sie bekamen einen Oberligakampf der Extraklasse geboten. Jeder Einzelkampf war eine Augenweide. Die Sportler beider Mannschaften zeigten herausragende Leistungen. Am Ende hatten die Hofer mit 16:13 verdient die Nase vorne, konnten sie doch sechs von zehn Kämpfen gewinnen. Präsident Wolfgang Fleischer: „Heute hat alles gepassst. Ein Kompliment an die Sportler, die heute großes geleistet haben. Ich habe mich gefreut, dass so viele Zuschauer den ASV zum Saisonauftakt unterstützt haben“. Kampfleiter Schedler aus Thüringen hatte die Begegnung zu jeder Zeit im Griff.
Die Kämpfe im Einzelnen
57 kg (Freistil) Enes Akbulut (ASV Hof) – Christian Zacherl (SpVgg Freising) 4 : 0
Enes Akbulut begeisterte die Zuschauer mit pfeilschnellen Angriffen, die letztlich immer von Erfolg gekrönt wurden. Zacherl fand kein Rezept gegen den Hofer Nachwuchsringer und lag schnell im Rückstand. Mitte der ersten Runde erhöhte Akbulut nochmals den Druck und fasste eine schulmäßige Zange mit der er seinen Gegner dann auch in die gefährliche Lage brachte. Nachdem der ASVler seine Fassart noch etwas nachjustierte, konnte der Kampfleiter nach 1:49 Minuten Akbulut zum Schultersieger erklären.
Zwischenstand: ASV Hof – SpVgg Freising 4 : 0
130 kg (Greco) Diyar Mutlugüles (ASV Hof) – Peter Kalman (SpVgg Freising) 0 : 4
Eine undankbare Aufgabe hatte Diyar Mutlugüles gegen den hoch favorisierten Kalman aus Freising. Nach einem ersten Abtasten kam Mitte der ersten Runde etwas Fahrt in den Kampf. Mutlugüles passte dann aber einen kurzen Augenblick nicht auf, was der Freisinger eiskalt ausnutzte und den Hofer mit einem sauber gezogenen Standgriff in die Brücke stellte. Aus dieser misslichen Situation konnte sich der ASVler nicht mehr befreien.
Zwischenstand: ASV Hof – SpVgg Freising 4 : 4
61 kg (Greco) Florian Pohl (ASV Hof) – Rene Winter (SpVgg Freising) 0 : 3
Vor einem Jahr bestritt Pohl seinen ersten Oberligakampf gegen Rene Winter und verlor glatt mit 13:1. Sollte der Freisinger mit diesen Erinnerungen in den Kampf gegangen sein, wäre er schlecht beraten gewesen, denn Florian Pohl zeigte gegen den mehrfachen bayerischen Männermeister Winter, dass er sich mächtig gesteigert hat. Der Hofer Nachwuchsmann, der wie sein Mannschaftskollege Enes Akbulut das Sportgymnasium in Jena besucht, war in vielen Situationen ein nahezu ebenbürtiger Gegner und ließ Rene Winter nie so richtig zur Entfaltung kommen. Die 0:9-Punkteniederlage wurde im Hofer Lager wie ein Sieg gefeiert, war es doch eine sensationnelle Leistung des erst 15jährigen Pohl einen Überlegenheitssieg des Freisingers zu verhindern.
Zwischenstand: ASV Hof – SpVgg Freising 4 : 7
98 kg (Freistil) Christoph Neidhardt (ASV Hof) – Richard Krimmer (SpVgg Freising) 3 : 0
Der amtierende bayerische Männermeister Christoph Neidhardt kämpfte gegen den sehr passiv eingestellten Richard Krimmer mit viel Ruhe und Übersicht. Neidhardt kam zu keiner Sekunde des Kampfes
in eine brenzlige Situation und beherrschte seinen Gegner. Mit seiner cleveren Ringweise holte er sich Punkt für Punkt und führte zur Pause bereits mit 5:0. Im zweiten Kampfabschnitt dreht Neidhardt nochmals auf und holte eine Zweierwertung nach der anderen. Der 13:0-Punktesieg des Hofers war hochverdient und wurde von den Zuschauern entsprechend honoriert.
Zwischenstand: ASV Hof – SpVgg Freising 7 : 7
66 kg (Freistil) Riza Akbulut (ASV Hof) – Steve Brylla (SpVgg Freising) 1 : 0
Riza Akbulut musste gegen Steve Brylla, der vom Bundesligisten Aue nach Freising wechselte, antreten und lieferte aus technischer und kämpferischer Sicht eine sehr gute erste Runde ab. Er ging ein hohes Tempo und ließ keine Gelegenheit aus, den Freisinger zu attackieren. Akbulut führte nach der ersten Runde bereits mit 8:1. In Durchgang zwei zeigte sich, dass er sich im taktischen Bereich verrechnet hat. Die erste Runde hatte beim Hofer Spuren hinterlassen und der Freisinger witterte Morgenluft. Brylla wurde immer gefährlicher und holte auf. Es spricht aber für Riza Akbulut, dass er bis zur letzten Sekunde kämpfte und einen knappen, aber verdienten 10:8-Punktesieg in die Hofer Ecke holte.
Zwischenstand zur Pause: ASV Hof – SpVgg Freising 8 : 7
86 kg (Greco) Kai Schramm (ASV Hof) – Zoltan Keri (SpVgg Freising) 0 : 4
Kai Schramm musste gegen den Ungarn in Freisinger Diensten Zoltan Keri antreten. Der ASVler zeigte gegen den Jugendweltmeister des Jahres 2011 keinerlei Respekt und kämpfte jede Situation sehr gut aus. Es spricht für Schramm, dass er gegen den wohl stärksten 86kg-Mann dieser Liga in den zweiten Kampfabschnitt kam, wurde er doch im Vorjahr bereits nach zwei Minuten überlegen ausgepunktet. Trotz seiner beherzten Gegenwehr musste der ASVler in der zweiten Runde den Überlegenheitssieg des Freisingers anerkennen.
Zwischenstand: ASV Hof – SpVgg Freising 8 : 11
66 kg (Greco) Dirk Walter (ASV Hof) – Stephan Schöpperle (SpVgg Freising) 0 : 2
Neuzugang Drik Walter erwischte mit Stephan Schöpperle gleich in seinem ersten Kampf für den ASV Hof einen sehr starken und unangenehmen Gegner. Nach einem ersten Beschnuppern ging Walter in die Offensive und wurde geschickt gekontert. Der Freisinger nutzte den erreichten Vorteil und drehte den Hofer durch. In der zweiten Runde erhöhte Walter den Druck und Schöpperle wurde wegen Passivität verwarnt. In der Bodenlage ließ der Neu-Hofer dann seine Klasse aufblitzen und holte sich zwei sehenswerte Zweierwertungen. Letztendlich reichte diese Aufholjagd aber nicht aus. Walter verlor mit 5:9.
Zwischenstand: ASV Hof – SpVgg Freising 8 : 13
86 kg (Freistil) Fabian Roderer (ASV Hof) – Leonard Weßalowski (SpVgg Freising) 4 : 0
In der ersten Runde schenkten sich beide Gegner nichts und sie kämpften um jeden Zentimeter Matte. Dem ASVler gelang dann eine Einserwertung und er nahm diese knappe Führung mit in die Pause. Nach der Pause begann Roderer seine Trümpfe auszuspielen. Zwei perfekt durchgeführte Beinangriffe und zwei
Runterreißer brachten ihn schnell mit 13:0 in Führung. Um die Maximal-Punktezahl für seine Mannschaft zu holen, fehlten ihm noch zwei Wertungspunkte. Etwas ungestüm wollte Roderer diese beiden Punkte erzwingen und gab bei dieser Aktion einen Punkt ab. Unbeirrt und von den Fans angetrieben griff der Hofer nochmals an und ihm gelang ein weiterer sehenswerter Beinangriff, der ihm vier Punkte damit den Überlegenheitssieg einbrachte.
Zwischenstand: ASV Hof – SpVgg Freising 12 : 13
75 kg (Freistil) Fabian Rottmann (ASV Hof) – Christopher Mayer (SpVgg Freising) 2 : 0
Die Spannung in der Halle war auf dem Höhepunkt als Fabian Rottmann die Matte betrat. Beide Ringer tasteten sich ab und zeigten keinerlei Respekt voneinander. In der ersten Runde ging Rottmann mit 1:0 in Führung. In Abschnitt zwei nahm der Kampf richtig Fahrt auf. Der Freisinger führte zwischenzeitlich mit 4:3, jedoch ließ sich Rottmann nicht aus der Ruhe bringen, griff mit viel Übersicht genau im richtigen Moment an und ging mit 5:4 in Führung. Die letzten 30 Sekunden des Kampfes glichen einem Thriller. Immer wieder versuchte Mayer noch durch ein „Take down“, das Überführen des Gegner vom Stand in die Bodenlage mit anschließendem Beherrschen des Gegners in der Bodenlage, zwei Punkte zu machen und damit den Sieg in die Freisinger Ecke zu holen. Er hatte die Rechnung ohne Rottmann gemacht, der wieder zum rechten Moment selbst ein „Take down“ schaffte und damit den Endstand 7:4 herstellte.
Zwischenstand: ASV Hof – SpVgg Freising 14 : 13
75 kg (Greco) Andreas Luley (ASV Hof) – Patrick Kratzer (SpVgg Freising) 2 : 0
Nun stand die Halle Kopf. Die beiden Greco-Spezialisten tasteten sich ab und keiner wollte zu Beginn ein Risiko eingehen. Mitte der ersten Runde kam Luley dann zu einer aussichtsreichen Fassart und der Freisinger versuchte mit aller Macht sich diesem Griff zu entziehen. Kratzer bewegte ich Richtung Mattenrand, um durch ein Abpfeifen des Kampfleiters einen Abbruch der Situation zu erreichen. Dies nutzte der Hofer kaltschnäuzig aus, drehte sich ein und brachte dem Freisinger unter dem Jubel der Zuschauer einen sehenswerten Schwunggriff bei, der ihm vier Punkte einbrachte. Die restliche Kampfzeit spulte Luley mit viel Routine herunter, überstand eine angeordete Bodenlage ohne Wertungen für den Freisinger und wurde am Ende zum verdienten 4:0-Punktesieger erklärt.
Endstand: ASV Hof – SpVgg Freising 16 : 13
Wolfgang Fleischer