ASV Hof gewinnt gegen starken TV Unterdürrbach
Spitzenkampf vor atemberaubender Kulisse
20 bis in die Haarspitzen motivierte Ringer, ein souverän leitender Kampfrichter, pro Mannschaft je zwei Trainer und Betreuer, zwei laute, aber immer faire Fan-Blocks und in der Summe rund 450 Zuschauer. Das sind die Zutaten, die aus einem Spitzenkampf einen spitzen Kampf machen. Alle Akteure sorgten für eine extrem gute, teilweise etwas hitzige, aber immer sportlich faire Stimmung. ASV-Vorsitzender Wolfgang Fleischer zeigte sich begeistert: „Das war eine optimale Werbung für den Ringkampfsport. Wir sahen heute zehn hochklassige Kämpfe. Jeder Ringer ging an seine Grenzen. Das spüren die Zuschauer. Da macht es Spaß zusehen und mit zu fiebern“. Fleischer weiter: „Die Fans beider Vereine zeigten, wie es im Sport laufen muss. Sie feuerten ihre Teams an, stänkerten auch einmal in Richtung des anderen Fan-Blocks, aber in der Pause und nach dem Kampf haben sie miteinander etwas getrunken. So muss es laufen, das ist perfekt“.
Die Hofer ASV-Ringer wollten unbedingt die Tabellenführung verteidigen. Am Freitagabend war klar, dass die Mannschaft wieder komplett antreten wird. Allerdings waren sich die Trainer um Fabian Rudert einig: „Unterdürrbach ist eine harte Nuss, die erst einmal geknackt werden muss. Wir dürfen keinen der gegnerischen Ringer unterschätzen“. Dass sie hier richtig lagen, bewiesen die Gäste in eindrucksvoller Weise.
57 kg Freistil: Yakup Bozkurt (ASV Hof) – Zelimhan Movsurov (TV Unterdürrbach) 0:4
Im ersten Kampf des Abends in der Gewichtsklasse bis 57 kg im Freistil ging es gleich hoch her. Der Hofer Yakup Bozkurt konnte seinen Kontrahenten Zelimhan Movsurov zwei Mal in die gefährliche Lage bringen, musste aber auch selbst mehrere gefährliche Situationen auskämpfen. Der 4:6-Pausenrückstand ließ auf eine spannende zweite Runde hoffen. Dem ASVler gelang gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts ein sehenswerter Standgriff, mit dem er den Gast an den Rand einer Schulterniederlage brachte. Der Unterfranke kämpfte verbissen weiter, befreite sich und beförderte den Hofer nun in eine missliche Situation. Trotz heftiger Gegenwehr musste Bozkurt eine Schulterniederlage hinnehmen.
Zwischenstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 0:4
130 kg Griechisch-Römisch: Lukas Fleischer (ASV Hof) – Tobias Glufke (TV Unterdürrbach) 4:0
Im Schwergewicht traf Lukas Fleischer auf den rund 26 kg schwereren Tobias Glufke. Von der ersten Sekunde an war der Hofer der aktivere Ringer. Immer wieder brachte er den Gast mit seiner kraftvollen Ringweise aus dem Konzept. Noch vor der Pause erhielt Glufke nicht nur eine Passivität gegen sich, sondern musste auch eine Verwarnung hinnehmen. In der zweiten Runde erhöhte Fleischer den Druck nochmals immens. Der Unterdürrbacher legte den Rückwärtsgang ein und verließ die Matte, um sich dem Kampf zu entziehen. Dies ahndete der Kampfrichter wiederum mit einer Verwarnung. Mittlerweile führte Fleischer mit 8:0. Doch das reichte dem ASVler nicht. Konditionell in einer blendenden Verfassung, legte er nochmals eine Schippe drauf und wurde, angefeuert von den Hofer Fans, immer aktiver und agiler auf der Matte. Nach 4:32 Minuten beendete der Kampfrichter das ungleiche Gefecht, in dem er gegen den Unterdürrbacher die dritte Verwarnung aussprach. Fleischer wurde zum Disqualifikationssieger erklärt und von der Hofer Ecke entsprechend gefeiert.
Zwischenstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 4:4
61 kg Griechisch-Römisch: René Roth (ASV Hof) – Ruslan Tregubchak 4:0
René Roth kochte wieder auf die 61 kg-Klasse ab und traf im griechisch-römischen Stil auf Ruslan Tregubchak. In der ersten Minute, die von anfänglichem Abtasten geprägt war, fielen keine Wertungen jedoch war der ASVler der aktivere Ringer. Nach 1:39 Minute erhielt der Gast eine Passivität und Roth wählte die Bodenlage. Dort gelangen Roth vier wunderschöne Durchdreher, die er mit all seiner Routine vorbereitete. Mit neun Punkten in Führung liegend zog der Hofer einen sehenswerten Griff aus dem Stand und konnte Tregubchak kurz vor Ablauf der ersten Runde auf beide Schultern legen.
Zwischenstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 8:4.
98 kg Freistil: Fabian Rudert (ASV Hof) – Ion Bondarenco (TV Unterdürrbach) 3:0
Fabian Rudert erwischte in der Klasse bis 98 kg mit Ion Bondarenco einen hervorragenden Freistilringer, der seit 2018 keinen seiner Kämpfe für Unterdürrbach verloren hat. Dies zu ändern, war das Ziel des Hofer Trainers. In Durchgang eins agierte der ASVler aktiver. Ein Beinangriff sowie die gegen Bondarenco ausgesprochene Aktivitätszeit brachten Rudert eine 3:0-Pausenführung. In der zweiten Runde erhöhte Rudert die Schlagzahl seiner Angriffe und holte sich Punkt um Punkt. Allerdings musste er auf der Hut sein, denn der Gastringer ließ immer wieder seine Klasse aufblitzen. Einen sehr schnell und geradlinig durchgeführten Beinangriff konnte Rudert nur mit allergrößtem Einsatz abwehren und selbst noch Punkte erzielen. Die Zuschauer sahen einen erstklassigen Freistilkampf, an dessen Ende der Hofer zum 11:0-Punktsieger erklärt wurde.
Zwischenstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 11:4
66 kg Freistil: Felix Marek (ASV Hof) – Marvin Richter (TV Unterdürrbach)
Einen ebenfalls spannenden Freistilkampf erlebten die Besucher dieses Spitzenkampfs in der Klasse bis 66 kg. Hier trafen der Hofer Felix Marek und Marvin Richter aufeinander. Dieser Kampf wurde vor allem im ersten Durchgang von einem hohen Maß an taktischen Finessen geprägt. Der Hofer ging mit 1:0 in Führung und konnte vor der Pause noch auf 2:0 erhöhen. In der zweiten Runde fand der Gastringer besser in den Kampf. Er verkürzte zunächst auf 2:1 und glich Mitte der Runde sogar aus. Allerdings ließ sich Marek nicht aus der Ruhe bringen und kämpfte konzentriert weiter. Rund 20 Sekunden vor Ende des Kampfs holte er sich unter großem Jubel noch eine Einserwertung. Den nächsten Angriff des Unterdürrbachers, der natürlich alles auf eine Karte setze, konterte der ASVler geschickt und ließ sich kurz danach als 5:3-Punktesieger feiern.
Zwischenstand zur Pause ASV Hof – TV Unterdürrbach 13:4
86 kg Griechisch-Römisch: Maximilian Fleischer (ASV Hof) – Daniel Hoepstein (TV Unterdürrbach) 1:0
Maximilian Fleischer traf in der Klasse bis 86 kg im griechisch-römischen Stil auf Daniel Hoepstein. Zu Beginn des Kampfs war der Gast etwas aktiver, was der Kampfleiter mit einer Passivität gegen Fleischer belohnte. Hoepstein wählte die Bodenlage und konnte den Hofer durchdrehen. Pausenstand 0:3. In der zweiten Runde wurde der ASVler aktiver und wählte nach der Passivität gegen den Unterdürrbacher ebenfalls die Bodenlage. Willensstark und hochkonzentriert konnte er zwei blitzsaubere Durchdreher setzen und ging damit in Führung. Im weiteren Verlauf holte sich Fleischer noch eine Einserwertung. Nun hieß es die Führung zu verwalten, was dem Hofer trotz einer Verwarnung gelang. Der 6:5-Sieg wurde von der Hofer Ecke entsprechend gefeiert.
Zwischenstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 14:4
71 kg Griechisch-Römisch: Alexander Ackermann (ASV Hof) – Markus Bedel (TV Unterdürrbach) 2:0
Die erste Runde im Kampf der Gewichtsklasse bis 71 kg im griechisch-römischen Stil zwischen dem Hofer Greco-Trainer Alexander Ackermann und Markus Bedel verlief ausgeglichen. Der ASVler musste eine Passivität hinnehmen, konnte aber im Boden sehr gut abwehren, so dass er zur Pause nur 0:1 zurücklag. Im zweiten Durchgang zunächst das gleiche Bild. Wieder Bodenlage gegen Ackermann und wieder eine hervorragende Abwehr am Boden. Eine Minute vor Kampfende wurde Bedel ermahnt aktiver zu kämpfen und Ackermann erhielt den Vorteil der Bodenlage. Die Halle bebte als der ASVler seinen Kontrahenten insgesamt fünf (!) Mal durchdrehte und dadurch in Führung ging. Nach Ende der Kampfzeit siegte Ackermann mit 10:6 und wurde unter frenetischen Jubel vom Kampfrichter zum 10:6-Punktesieger erklärt.
Zwischenstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 16:4
80 kg Freistil: Manuel Albert (ASV Hof) – Philipp Gabriel (TV Unterdürrbach) 4:0
Einen Schreckmoment mussten die ASV-Fans allerdings verkraften. Zu Beginn des Kampf in der 80 kg-Klasse begann Manuel Albert gegen Philipp Gabriel furios, ging mit 2:0 Punkten in Führung und verletze sich bei diesem ersten Angriff an der Wade. Bange 65 Sekunden hofften die Fans, dass nicht Schlimmeres passiert ist. Manuel Albert biss die Zähne zusammen und kämpfte angeschlagen weiter. Nun ließ er es deutlich ruhiger angehen. Dennoch beherrschte er den Kampf nach Belieben. Nach 2:14 Minuten blies der ASVler wieder zum Angriff und konnte am Boden eine schmerzhafte Beinschraube bei seinem Gegner ansetzen. Mit dieser Technik sammelte der Hofer Freistil-Spezialist acht Punkte ein. Die zum Überlegenheitssieg fehlenden zwei Punkte waren eine reine Formalie. Mit dem Pausengong holte sich Albert den hochverdienten Sieg.
Zwischenstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 20:4
75 kg Freistil: Hayk Ghazaryan (ASV Hof) – Timo Hoepstein (TV Unterdürrbach) 0:3
Mit Timo Hoepstein hatte Hayk Ghazaryan in der Klasse bis 75 kg Freistil einen äußerst unangenehmen Gegner. In der ersten Runde fand der ASVler kein Rezept gegen den stark aufringenden Unterdürrbacher. Immer wieder egalisierte Ghazaryan die schnellen Beinangriffe Hoepsteins. Dennoch konnte sich der Gast zwei Mal durchsetzen und führte zur Pause mit 0:5. Im zweiten Durchgang ging Ghazaryan offensiver zu Werke, fand aber kein Rezept gegen Hoepstein, der es immer wieder schaffte seinen Vorsprung Stück für Stück zu erhöhen. Der 9:0-Punktesieg für den Unterdürrbacher ging in Ordnung.
Zwischenstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 20:7
75 kg Griechisch-Römisch: Orlando Gutmann (ASV Hof) – Krisztofer Klanyi (TV Unterdürrbach) 0:1
Der Greco-Spezialist Orlando Gutmann hatte in der Klasse bis 75 kg keinen geringen als den Dritten der diesjährigen U23-Europameisterschaften, Krisztofer Klanyi zum Gegner. Der ASVler hielt sehr gut mit und war im ersten Durchgang sogar der aktivere Ringer, was ihm eine Einserwertung und den Vorteil der Bodenlage einbrachte. Zur Pause führte der Hofer gegen den international erfolgreichen Ungarn. Auch in der zweiten Runde konnte sich der Unterdürrbacher nicht besonders hervortun. Zwar wurde gegen Gutmann eine Passivität ausgesprochen und Klanyi holte sich eine Zweierwertung, aber im weiteren Verlauf des Kampfs war der Hofer wieder der aktivere Ringer. Am Ende siegte zwar Krisztofer Klayni mit 1:3, aber Gutmann wurde von der gesamten Mannschaft und den Fans für diese erstklassige Leistung gegen einen Ringer, der zur internationalen Spitze zählt, gefeiert.
Endstand ASV Hof – TV Unterdürrbach 20:8