Anthony Sanders zeigte im Freistil eine Top-Leistung und trug durch seinen Schultersieg zum wichtigen Mannschaftssieg im
Abstiegskampf in der Bayerischen Oberliga Nord bei. (Foto: Jochen Bake)
Max Osterhoff fällt lange Zeit aus
Vor dem wichtigsten Kampf in der diesjährigen Serie erhielten die ASVler eine neue Hiobsbotschaft. Max Osterhoff, einer der Punktgaranten im Hofer Trikot, verletze sich bei einem internationalen Turnier in Georgien an der Schulter und fällt für den Rest der Serie aus. „Diese Saison ist verhext. Nach den krankheitsbedingten Ausfällen von Neidhardt und Hader kommt jetzt noch diese Verletzung von Max Osterhoff hinzu. Das sind drei Stammringer der ersten Mannschaft“, kommentiert Trainer Fabian Roderer
die prekäre Situation des ASV Hof. Nach vielen Diskusisonen innerhalb der sportlichen Leitung haben sich die ASVler für eine gewagte Umstellung im Hofer Team entschlossen. Der Greco-Spezialist Sanders wechselte ins Freistil. Betreuer Willi Popp: „Diese Umstellung war goldrichtig. Anthony holte gegen den starken Csoti wichtige Punkte und hat so viel zum Sieg beigesteuert.“
Der Vater des Siegs war aber einmal mehr der unbedingte Zusammenhalt der Mannschaft. Der wichtige Mannschaftssieg gegen Regensburg war eine Leistung des gesamten Teams. Jeder Einzelne stelle sich in den Dienst des Teams und kämpfte um jeden einzelnen Punkt. Viezpräsident Peter Schaller: „Zwischen diese Mannschaft passt kein Blatt Papier. Auch in schwierigen Zeiten sind sie eine Einheit. Ich freue mich, dass wir heute einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht haben.“
Die Kämpfe im Einzelnen
57 kg (Greco) Luca Bauer (ASV Hof) – Magomed Kartojev (AC Regensburg) 0 : 4
Bauer hatte es mit einem Sieggaranten des AC Regensburg zu tun. Der Hofer kämpfte mit viel Herzblut, jedoch war der Gast aktiver und konnte aus einer errungenen Oberlage Punkte erzielen. Nach einem Schulterschwung Kartojevs musste Bauer auf beide Schultern.
Zwischenstand: ASV Hof – AC Regensburg 0 : 4
130 kg (Freistil) Lukas Fleischer (ASV Hof) – Robert Heinrich (AC Regensburg) 0 : 2
Lukas Fleischer trat für den verletzten Neidhardt im Freistil an. Man merkte gleich, dass er sich in dieser Stilart nicht wohlfühlt. Dennoch hielt der ASVler im Kampf gegen das Regensburger Kraftpaket gut mit und überließ diesem nur einen Punktesieg und damit nur zwei Mannschaftspunkte.
Zwischenstand: ASV Hof – AC Regensburg 0 : 6
61 kg (Freistil) Alex Gavlik (ASV Hof) – Jamshid Mohamadi (AC Regensburg) 0 : 4
Nach seiner Verletzung vor sechs Wochen kam Alex Gavlik zurück in die Mannschaft. Nach einem Standgriff fand sich der Hofer in der gefährlichen Lage wieder. Dort kämpfte er vehement gegen die drohende Schulterniederlage, konnte sie letztlich aber nicht verhindern.
Zwischenstand: ASV Hof – AC Regensburg 0 : 10
98 kg (Greco) Kai Schramm (ASV Hof) – Stefan Höpfl (AC Regensburg) 1 : 0
Schramm kam mit dem unbequem ringenden Höpfl nicht zurecht. In der ersten Runde erhielt der Hofer eine Passivität und der Gast ging mit einer 1:0-Führung in die Pause. Im zweiten Kampfabschnitt drehte Schramm auf. Einer Passivität gegen Höpfl folgte ein Durchdreher, der dem Hofer einen 3:1-Punktesieg bescherte.
Zwischenstand: ASV Hof – AC Regensburg 1 : 10
66 kg (Greco) Orlando Gutmann (ASV Hof) – Markus Langmantel (AC Regensburg) 4 : 0
Orlando Gutmann kochte eigens für diesen Mannschaftskampf ab. Gleich zu Beginn ließ der Hofer keinen Zweifel aufkommen, wer Chef auf der Matte ist. Einem Abreißer folgten mehrere Durchdreher und Gutmann ging schnell in Führung. Im weiteren Kampfverlauf holte sich der ASVler die zum 16:1 Überlegenheitssieg notwendigen Punkte. Die Aufholjagd war eingeläutet.
Zwischenstand zur Pause: ASV Hof – AC Regensburg 5 : 10
86 kg (Freistil) Fabian Roderer (ASV Hof) – Yannic Schmid (AC Regensburg) 4 : 0
In die gleiche Kerbe schlug dann Fabian Roderer, der in der Rückrunde in der zu seinem Körpergewicht passenden Gewichtsklasse starten kann. Der Hofer Trainer fing einen Angriff des Regensburgers ab und brachte seinen Gegner schnell in die gefährliche Lage. Der Schultersieg des ASVlers wurde von den 350
Zuschauern lautstark gefeiert.
Zwischenstand: ASV Hof – AC Regensburg 9 : 10
71 kg (Freistil) Manuel Albert (ASV Hof) – Anton Roth (AC Regensburg) 0 : 2
Einen ausgeglichenen Freistilkampf sahen die Zuschauer in dieser Gewichtsklasse. Roth ging mit 1:0 in Führung und brachte diese in die Pause. In Runde zwei ging der Hofer volles Risiko und gab so einige Punkte ab. Am Ende galt es nur zwei Wertungspunkte für Regensburg zuzulassen, was dem gut kämpfenden Albert gelang. Der 7:0-Punktesieg für Roth ging in Ordnung.
Zwischenstand: ASV Hof – AC Regensburg 9 : 12
80 kg (Greco) Marcel Kastner (ASV Hof) – Iheb Ben Ghozlem (AC Regensburg) 4 : 0
In der Rückrunde kann Marcel Kastner in seiner Stilart, dem Greco, antreten. Der Hofer agierte souverän und ließ sich im Standkampf auf nichts ein. Nach einer Passivität gegen Ghozlem nutze Kastner die Oberlage und setze einen seiner gefürchteten Nackenhebel an. Kurze Zeit später erklärte der Kampfleiter den ASVler zum gefeierten Schultersieger.
Zwischenstand: ASV Hof – AC Regensburg 13 : 12
75 kg (Greco) Alexander Puchta (ASV Hof) – Max Nestmann (AC Regensburg) 3 : 0
Alexander Puchta zeigte gegen Nestmann einen seiner besten Kämpfe. Mit viel Übersicht und einigen Durchdrehern ging der Hofer mit 8:2 in die Pause. Allerdings erhielt er auch eine Verwarnung wegen Beinarbeit und musste nun extrem aufpassen, dass er in Runde zwei nicht nochmals in eine Beinarbeit verwickelt wird. Dies hätte nach den neuen Regeln die Disqualifikation bedeutet. Puchta verwaltete den Kampf und ließ sich auf keine Mätzchen mehr ein. Nach 6 Minuten wurde sein 10:2-Punktesieg in der Hofer Ecke gefeiert.
Zwischenstand: ASV Hof – AC Regensburg 16 : 12
75 kg (Freistil) Anthony Sanders (ASV Hof) – Gabor Csoti (AC Regensburg) 4 : 0
Der Schachzug der ASVler ging auf. Anthony Sanders zeigte einmal mehr seine Extraklasse. Dieses Mal im freien Stil. Hochkonzentriert ging der Greco-Spezialist zu Werke und erkämpfte sich einen 2:1-Pausenstand. Im zweiten Kampfabschnitt gelangen Sanders einige schöne Techniken, die ihn mit 8:1 in Führung gingen ließen. Als sich der Regensburger rund 20 Sekunden vor Schluss mit einer Punkteniederlage abgefunden hatte, griff Sanders noch einmal an. Mit einer Schleuder aus dem Lehrbuch befördete der ASVler seinen Kontrahenten auf beide Schultern und wurde drei Sekunden vor Kampfende zum Schultersieger erklärt.
Endstand: ASV Hof – AC Regensburg 20 : 12